Niemand weis heute mehr, wann der Krieg begann.
Nicht einmal mehr, wieso. Vielleicht war es Verrat, der die mächtigen
Häuser Akarin und Doleshan in dieses grausame Gemetzel trieb,
vielleicht war es auch nur die bloße Gier nach Macht und neuen
Provinzen.
Was es auch war, der Krieg, den diese beiden Länder entfesselten sollte das Antlitz unserer Welt auf immer verändern.
Groß
und Prächtig waren die Heere, die die beiden mächtigen Häuser, geführt
von unvorstellbar machtvollen Magiern und gesegnet von den Göttern
selbst, in die Schlacht führten.
Doch nicht allein Menschen waren
es, die in diesem Konflikt fochten. Die größten Magier dieser Zeit
beschworen starke, wilde und grauenvolle Geschöpfe und Kreaturen von
anderen Welten herauf, um für sie zu kämpfen. Doch je länger der
Konflikt dauerte, je größer der Blutzoll in den Schlachten wurde, desto
mehr setzten die Magier auf ihre magischen Sklaven. Zu sehr, wie sich
zeigen sollte.
Es war im Jahre 1 vor dem Exodus, als sich zwei
gigantische Heere in der Ebene von Jaeghara gegenüber standen. Die
Entscheidungsschlacht sollte es sein. Akarin oder Doleshan, eines der
Häuser würde nach diesem Tag nicht mehr existieren. So glaubten wir
damals. Was für Narren wir doch waren! Träumten von endlosem Sieg und
Glanz und Gloria. Sahen wir denn nicht, dass der Verfall bereits unter
uns war, dass er bereits Seite an Seite mit uns kämpfte?
Ihr ahnt es
sicher bereits. Es kam, wie es kommen musste. Die Schlacht begann und
bei den Göttern, niemals zuvor oder danach hat es eine solche Schlacht
mehr gegeben! Kilometerhoch war der Staub, den die Heere aufwirbelten
und ihre Pfeile verdunkelten den Himmel selbst. Meterhoch lagen die
Toten und Sterbenden auf den Feldern und dennoch kämpften wir weiter,
auf den Rücken unserer gefallenen Freunde, wenn es sein musste.
Doch
so viele tapfere Recken an diesem Tag auch starben und so viele
Heldentaten auch vollbracht wurden, es gab keinen Gewinner, nur
Verlierer an diesem Tag. Oder sollte ich sagen: Keine menschlichen
Gewinner? Denn eine Gruppe hatte sicherlich gewonnen: Die Bestien. Der
zehntausendfache Tot um sie herum und das sterben zahlloser Magier an
diesem Tag lockerte den magischen Griff, der ihre Existenz bis dahin
eisern umschlossen hatte. Doch je mehr von ihnen frei wurden, desto
geringer wurde die Macht der Magier auch über die anderen. Und so
geschah es an jenem schicksalhaften Tag in der Ebene von Jaeghara, von
der heute nicht mehr übrig ist als ein tiefer Krater im Erdboden, dass
die Plage, die uns heute tyrannisiert, ihren Anfang nahm.
Die
wilden, von einem Moment auf den anderen befreiten Bestien und
Wesenheiten fielen über die Reste der Heere her wie Heuschrecken über
ein Feld und obwohl die Truppen von Akarin und Doleshan in dieser
Stunde der höchsten Not zusammen standen wurden sie hinweggefegt wie
unsereins einen Scheffel Korn hinwegfegt und im Wind verstreut.
Die
letzten Überlebenden zogen sich in die zerfallene Festung Jagarus
zurück und sind heute die Ahnherren der Himmelspiraten von Jagar.
Doch
der Blutdurst der Bestien endete nicht an diesem Tag. Vielmehr drängte
sie der unstillbare Durst nach Rache immer tiefer in die Gebiete der
Häuser hinein und keines der eilig ausgehobenen Heere vermochte sich
ihnen in den Weg zu stellen.
Schließlich trafen die Fürsten der Häuser eine verhängnisvolle Entscheidung: Sie gaben die Erde auf!
Die
mächtigsten noch verbliebenen Magier woben Zauber über die sechs
verbliebenen Städte der Menschen, auf dass diese sich hoch in den
Himmel erhoben, geschützt allein durch die unüberwindliche Barriere aus
Luft und den düsteren Urwäldern tief unter sich. Drei Städte waren es
auf jeder Seite. Veiland, Maliel und Forestin für das Haus Akarin;
Guldan, Kolash und Reuur für Doleshan. Doch in dieser Stunde erhob sich
auch noch eine siebte Stadt in den Himmel: Jagar, die Zuflucht der
Flüchtlinge von Jaeghara und neue Heimat der Vogelfreien und Piraten.
Doch
kaum war die unmittelbare Gefahr abgewandt vielen die Häuser erneut in
Zwist. Gegenseitig beschuldigten sie sich, Schuld am Desaster zu sein.
Und nicht lange dauerte es, bis von neuem Scharmützel und Gefechte
begannen. Nicht jedoch auf der Erde sondern in den Himmeln fanden diese
Kämpfe statt und mit fliegenden Schiffen und Maschinen wurden sie
ausgetragen. Zur selben Zeit wurden auch die ersten Außenposten
errichtet, gut bewachte und gesicherte Festungen auf der Erde. Denn
noch immer lagen große Schätze und kostbare Rescourcen auf der
Oberfläche und sie zu bergen war ein ebenso lukrative wie
lebensgefährliche Tätigkeit…
Doch wo wirst du in dieser Welt voll lebensbedrohlicher Gefahren, gnadenlosen Bestien und heimtückischen Verrätern sein?
Vielleicht…
-Ein mächtiger Magus, General oder Diplomat der Häuser, angesehen, geehrt und dennoch verflucht und gefürchtet für deine Taten?
-Ein tapferer Krieger auf einem der Himmelsschiffe, mutig und heldenhaft im Kampf gegen die Feinde deines Hauses?
-Ein wagemutiger Schatzjäger, gewieft und trickreich?
-Ein Himmelspirat, entschlossen dem treiben der Häuser ein Ende zu setzen – und dich persönlich daran zu bereichern?
-Oder
gar eine Bestie aus den Wäldern, wild und gefährlich und voller
Rachedurst für die Jahre der Sklaverei und Knechtschaft? Entschlossen,
für die Freiheit deiner Rasse zu kämpfen?
Oder vielleicht etwas
ganz anderes? Wer weiß es schon? Denn wenn der Himmel schon kein
Hindernis mehr ist, was steht der Phantasie denn dann noch entgegen?